Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Blue Screen - Dan Wells - Rezension

https://www.piper.de/buecher/bluescreen-isbn-978-3-492-28021-1

Verlag: Piper
Softcover
ISBN: 978-3-492-28021-1
Seiten: 364
Preis: 12,99 €
Übersetzung: Jürgen Langowski
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Im Los Angeles des Jahres 2050 lebt die 17- jährige Marisa, Hackerin und Gamerin aus Leidenschaft. Fast alle Menschen tragen ein Djinni, ein Implantat mit welchem es seinen Besitzern möglich ist, immer und überall online zu sein. Auch Marisa und der Großteil ihrer Freunde können sich ein Leben ohne Djinni, welches vieles vereinfacht, kaum mehr vorstellen. Marisa gehört der Gruppe Cherry-Dogs an, einer Mädelsgang, die gemeinsam für die Teilnahme an einem Onlinespiel trainieren. Für Marisa ist es vollkommen normal nicht nur Freunde in ihrem direkten Umfeld zu haben, sondern diese auch weit über die Kontinente hinweg verteilt täglich online zu treffen.
Als plötzlich eine gefährliche Online-Droge mit dem Namen „Bluescreen“ immer mehr Menschen „befällt“ und diese willenlos macht, stehen Marisa und ihre Freunde dunklen Machenschaften und einer bösen Verschwörung gegenüber, die es mit allen Mitteln aufzuhalten gilt. 


Dan Wells konnte mich bereits mit seiner "Partials Trilogie" sehr von sich überzeugen, daher war ich extrem gespannt auf sein neuestes Werk „Blue Screen“. Die Geschichte beginnt auch sofort sehr rasant, da wir uns als Leser gemeinsam mit Marisa in einer Onlinespielewelt wieder finden. Hierdurch vermittelt der Autor sogleich die Fortschritte, die die Gamingwelt in seinen Augen in über dreißig Jahren noch machen wird. Alles wirkt noch realistischer, der Spieler selbst befindet sich als Avatar direkt im Spiel, sein Körper ruht währenddessen in der realen Welt. Dies wird durch Djinnis, Implantate, welche jeder Mensch in sich trägt, möglich gemacht. So gut wie jeder benutzt ein solches Djinni, mit diesem wird einfach alles gesteuert. Der Besitzer ist so nicht nur 24 Stunden Daueronline, er beschreitet quasi sein ganzes Leben mit diesem Chip. Er kommuniziert darüber mit seiner Familie, seinen Freunden und Verkehrsmitteln, lernt damit und bestellt so auch alles was er benötigt. Durch das Djinni und das damit unter anderem verbundene Wechseln in Spielewelten, hat Marisa nicht nur Freunde in Los Angeles sondern zum Beispiel auch in China. Verschiedene Zeitzonen spielen so eine weitaus geringere Rolle, da man sich online so ziemlich zu jeder Zeit treffen kann. Gemeinsam mit Anja, Sahara, Fang und Jaya bildet Marisa die Gang Cherry Dogs. Die Mädchen trainieren zusammen, um beim Spiel „Overworld“ immer besser zu werden, um so an einem Wettkampf teilnehmen zu können. Das Spiel hat zwar in diesem ersten Band noch eine weniger tragende Rolle, wird uns aber sicher in der Fortsetzung von „Blue Screen“ noch des Öfteren begegnen. Dan Wells vermittelt dadurch aber bereits einen sehr guten Einblick davon, was für Marisa wichtig ist. Dies sind für sie in erster Linie ihre Freunde und ihre Spielewelt. Die junge Frau schwänzt immer wieder die Schule oder schleicht sich auch gerne abends davon, um mit ihren Freunden die Clubs der Stadt unsicher zu machen oder einer privaten Feier beizuwohnen. 

Eine weitere tolle Erfindung sind die sogenannten Nulis, eine Art Drohne, welche die unterschiedlichsten Arbeiten, wie Putz – oder Lieferdienste und vieles weitere anbieten. Sahara, die sehr gerne live aus ihrem Leben berichtet, benutzt ihre Nulis unter anderem zur Kameraberichterstattung. Als Anja, deren Vater ein sehr erfolgreicher Unternehmer ist, bei einer Party das zweite Mal die Onlinedroge „BlueScreen“ zu sich nimmt, ist sie nicht mehr Herr ihrer Sinne, wird fremdgesteuert und beinahe tödlich verletzt. Dieser Vorfall löst eine wahre Kettenreaktion aus. Marisa und ihre Freunde versuchen alles, um hinter das Geheimnis und die Drahtzieher die hinter „BlueScreen“ stecken zu kommen, nicht ahnend, in welche Gefahren sie sich dadurch manövrieren. 

Ich war bzw. bin immer noch sehr angetan von Dan Wells aktuellem Roman, dessen Ideen zwar nicht neu, aber sehr gut ausgearbeitet und durchdacht sind. Auch ich bin ein Mensch der sehr gerne online ist und die Vorzüge des Internets nutzt. Genau wie Marisa habe ich durch verschiedenste Social Mediakanäle, Onlinegruppen usw. viele liebe Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen. Ich bin in der heutigen Zeit hier bei weitem keine Ausnahme, eher im Gegenteil. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass unsere Welt in über dreißig Jahren noch viel mehr durch das Internet und alles damit Verbundene beherrscht wird. Autor Dan Wells hat hier also ein mehr als realistisches Zukunftszenario entwickelt. Die Djinnis haben durchaus große Vorteile, machen die Menschen aber auch zu sehr gläsernen Personen, über die man in wenigen Sekunden jede Menge Informationen gewinnen kann. 

Marisa und ihre Freundinnen sind durchweg alle sehr gute Hackerinnen, die sich extrem gut im Netz, sowie auch im Darknet auskennen und es demnach auch recht gut verstehen, ihre Spuren zu verwischen. Doch als sie sich mit den Schöpfern von „BlueScreen“ einlassen, schweben sie in großer Gefahr. Die Geschichte ist sehr spannend und interessant, sodass ich am liebsten die ganze Zeit gelesen hätte. Ich fieberte gemeinsam mit Marisa und ihren Freunden mit, war auch skeptisch wem die kleine Gruppe vertrauen kann und sehr gespannt, wer hinter „BlueScreen“ steckt. Was mir unglaublich gut gefallen hat, ist der Zusammenhalt und das uneingeschränkte Vertrauen der Freundinnen untereinander. Auch Bao Marisas bester Freund, der als einziger kein Djinni implantiert hat und noch auf die altmodische Art per Handy kommuniziert, mochte ich wahnsinnig gerne.  

Wie in jeder Geschichte gibt es auch in diesem Roman Gegner und Widersacher, die ich natürlich nicht verrate, sowie Charaktere, die man auf Grund ihrer Art nicht mag. Franca, ein verwöhntes und reiches Mädchen macht Marisa gerne das Leben schwer. Ich konnte sie kein bisschen leiden, da sie auch nur auf sich bedacht ist und sich kein Stück von ihrer Meinung und ihren Prinzipien abbringen lässt. 

Anja und Sahara, welche in der Nähe von Marisa leben, sind beide recht wohlhabend, sie haben ihre Eigenarten, tragen das Herz aber auf dem rechten Fleck und stehen Marisa immer und unter allen Umständen bei. Protagonistin Marisa mochte ich von Anfang an extrem gerne, sie ist zwar ein absoluter Wildfang und schert sich nicht viel um Regeln, beschützt ihre Familie und Freunde aber sehr.  

Ein weiterer interessanter Aspekt sind die unterschiedlichen Gruppierungen und Banden sowie die damit verbundene Politische Situation. Dan Wells blickt in seinen Romanen gerne über den Tellerrand hinaus und füttert seine Leser mit vielen wichtigen Details und Informationen. Ich bin definitiv sehr gespannt darauf, was uns in den Folgebänden noch erwarten wird. Ich habe zwar gewisse Ideen und Vorstellungen, bin mir aber bereits sicher, dass mich der Autor auch überraschen wird. Einziger Kritikpunkt den ich habe, ist die Tatsache, dass die Helden von „Blue Screen“ manchmal doch etwas zu schnell auf Lösungen stoßen oder ihnen der Zufall in schwierigen Momenten oft hold ist. Dennoch freue ich mich sehr auf die Fortsetzungen. 

Ich hatte auch keinerlei Schwierigkeiten damit, mir die technischen Aspekte, die die Geschichte enthält vorzustellen. Für mich war das "Wie" Dan Wells Dinge und Abläufe beschrieben hat absolut plausibel und gut nachvollziehbar. Durch die „Partials-Reihe“ bin ich seinen anspruchsvolleren Schreibstil gewohnt und mag diesen auch absolut.  


Mit „Blue Screen“ hat Dan Wells einen faszinierenden Zukunftsthriller geschaffen, welcher in dreißig Jahren zur tatsächlichen Realität werden könnte. Spannend und gut durchdacht erzählt der Autor seine Geschichte rund um Protagonistin Marisa, ihre Freunde, ihre Familie und die Abenteuer die diese erleben.  

Von mir gibt es 4/5 Flügel für Marisa und Co. 


7 Kommentare:

  1. Ich fand Bluescreen auch ziemlich gut und hatte auf der FBM sogar die Möglichkeit, Dan Wells interviewen zu dürfen- mega sympathisch!

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    1. Hey Louisa :)

      das freut mich sehr, Dan Wells ist wirklich mega sympathisch. Ich habe ihn auch schon 3 x getroffen und war beim Piper Bloggertreffen mit dabei :)

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  2. Hi Prinzessin <3,

    eine tolle Rezi und schön, dass dir die Geschichte genauso gut gefallen hat mir. Was die Technik und Entwicklung betrifft, bin ich sehr gespannt, wie nah Dan Wells an der Wahrheit dran ist. Auch das uns die Protas gefallen haben, gefällt mir :)

    Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.

    Drück dich, Küsschen,
    Uwe

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    1. Hi Schnuffi,

      ich danke dir sehr :) Wenn wir Glück haben dürfen wir Dan Wells Zukunft noch erleben bzw. wirklich schauen was davon wahr geworden ist. Marisa ist wirklich toll und ihre Freunde natürlich ebenso.

      Ich freue mich auch auf die Fortsetzung :)

      Drück dich, Küsschen,
      Ally

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  3. Hey Ally-Schatz, <3

    das Buch habe ich auf jeden Fall auf dem Radar. Aber erst mal möchte ich gerne seine andere Reihe lesen. Nur wann? :-D
    Vielen Dank für deine tolle Rezi :-*

    Liebe Grüße und Küsschen
    Sandra

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    1. Hey Sandra-Schatz <3

      dir wird "BlueScreen" sicher gut gefallen aber JAAAA, lies die Partials. Das Problem mit dem wann haben wir ja leider alle :(.

      Ich danke dir <3

      Ebenfalls Liebe Grüße und Küsschen,
      Ally

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  4. Hallo Ally :)

    Danke für den Tipp - „Blue Screen“ klingt wirklich super. Komisch, dass ich das Buch bisher selbst noch gar nicht entdeckt hatte. Jetzt wandert es auf jeden Fall auf meine Wunschliste und ich werde die Augen danach aufhalten ;)

    Liebe Grüße,
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Facebook)

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